Ä4 zum I7

Status:
Abgelehnt

Streiche: „21“;

Setze: „frühestens 25“.

Begründung:

Cannabinoide können „kausal zur Symptomatik [der Schizophrenien] beitragen“(1) und bewirken „funktionelle Veränderungen einiger Hirnregionen“(2). Der Konsum von Cannabis ist daher ein „wichtiger (wahrscheinlich nicht nur auslösender, sondern zuweilen kausaler) Faktor“, der in der Fachliteratur für bis zu 10% der Schizophreniefälle verantwortlich gemacht wird.(3)

Beim Rauchen entstehen weiterhin „offenbar Stoffe, welche die toxische Wirkung des gewöhnlichen Tabakrauches erheblich übertreffen“ und dadurch zu „erhebliche[r] Schädigung des Mund-Rachen-Raumes und des Bronchialsystems“ führen.(4)

Die Entwicklung des menschlichen Gehirns, insbesondere des für die Ausbildung einer schizophrenen Störung maßgeblichen Präfrontalen Kortex, wird erst im 3. Lebensjahrzehnt abgeschlossen.(5)

Gesetzliche Regulierung ist nicht dafür gedacht, den unproblematischen und verantwortungsvollen Umgang einzuschränken, sondern besonders gefährdete oder betroffene Gruppen zu schützen. Das Recht der freien persönlichen Entfaltung tritt auch in anderen Bereichen vor dem Recht auf körperliche Unversehrtheit zurück (siehe Nichtraucherschutz, Gurtpflicht, Geschwindigkeitsbegrenzungen etc.). Daher ist der Staat auch hier in der Verantwortung, aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen eine entsprechende Regulierung zu finden.

 

Köhler, T.: Psychische Störungen, 2. Auflage
(1) S. 72
(2) S. 73
(3) S. 107
(4) S. 73

(5) welt.de: Warum wir erst mit 30 so richtig erwachsen sind, https://www.welt.de/kmpkt/article160551602/Warum-wir-erst-mit-30-so-richtig-erwachsen-sind.html , 28.12.2016 ; aufbauend auf Somerville, Leah H., Searching for Signatures of Brain Maturity: What Are We Searching For?, https://www.cell.com/neuron/fulltext/S0896-6273(16)30809-1# , 21.12.2016