Friseurpreise sollen sich zukünftig an der erbrachten Leistung (z.B. Gemessen an der Zeit) orientieren, um zur Gleichberechtigung von Mann und Frau beizutragen. Frauen mit einfachen Kurzhaarfrisuren sollen also gleich wenig zahlen müssen, wie Männer mit einfachen Kurzhaarfrisuren, ohne das die Männer dadurch benachteiligt würden.

Wenn heute eine Frau zum Friseur geht und sich die Spitzen schneiden lässt, zahlt sie oft mehr als ein Mann, der sich die Haare aufwändigst stylen lässt. Dass das für die Hälfte unserer Gesellschaft, die ohnehin schon beim Lohn finanziell benachteiligt ist, eine zusätzlich Belastung ist, die genauso ungerecht wie unnötig ist, braucht man garnicht zu erwähnen. Diese substantielle Ungerechtigkeit ließe sich dabei problemlos durch eine einfache Modernisierung in ein zeitgemäßes System überführen.

Warum muss man Preise am Geschlecht festmachen, in einer Zeit, in der Frisur und Bearbeitungsaufwand vollkommen frei variieren? Frauen tragen kurze Haare, Männer lange und umgekehrt; sinnvoller wäre es doch wohl, die Preise an der tatsächlichen Leistung zu orientieren, wie bei den meisten Dienstleistungen z.B. an der Zeit.

Dabei geht es nicht darum, dass alle immer gleichviel zahlen sollen, die Männer prinzipiell mehr oder gar, dass die Friseur*innen weniger verdienen sollen, sondern nur darum, die etablierte Ungerechtigkeit zu beseitigen. Ein Mann, der sich nur die Spitzen schneiden lässt zahlt weiter wenig und eine Frau, die ihre Haare aufwändig machen lässt, zahlt weiter entsprechend viel, aber eine Frau, die sich die Spitzen schneiden lässt, zahlt nicht mehr, als ein Mann, der sich die Haare aufwändigst stylen lässt.