LA IGGS - Kind ist Kind

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Status:
(noch) nicht behandelt

Der Landesausschuss der Jusos NRW möge beschließen:

Antrag:

Für ein ernsthaftes, progressives Konzept der inklusiven Ganztags-Gesamtschule, als Ersatz zum mehrgliedrigen, selektiven Schulsystem in NRW fordern wir:

 

Gesamtschule:

Die IGGS ist eine Schule für Alle.

 

Wir fordern daher:

                       eine kostenfreie Ganztags-Gesamtschule:

Sowohl die Beschulung, als auch die Lernmittel werden kostenfrei zur Verfügung gestellt.

 

ortsnahe Schulplätze:

Es stehen ausreichend ortsnahe Schulplätze zur Verfügung.

 

altersübergreifendes Lernen:

Die IGGS ist eine Schule für Kinder von der 1. bis zur 10. beziehungsweise 13. Klasse.

Die Grundschulen werden langfristig mit den weiterführenden Schulen zusammengelegt, um auch den Austausch verschiedener Altersgruppen zu ermöglichen. Die Heterogenität der Schüler*innen bei der Aneignung von Unterrichtsinhalten muss mit einem binnendifferenzierten Unterricht beantwortet werden, der allen Schüler*innen unabhängig von ihrem Leistungsstand, im Gegensatz zu dem ihrer Klasse, individuelle Lernfortschritte ermöglicht. Hierfür soll der Unterricht teilweise altersübergreifend stattfinden, damit die jüngeren Schüler*innen von den Älteren lernen können. Vor allem Projekte z.B. zum Thema Klimaschutz sollen in heterogenen Gruppen durchgeführt werden.

Auch eine Differenzierung im Sinne von kleineren Lerngruppen bis hin zum Einzelunterricht soll in bestimmten Lernsituation angeboten werden.

 

Der altersübergreifende Unterricht ermöglicht den Pädagog*innen mehr Flexibilität. Je nach Lernsituation ist es also möglich, dass Schüler*innen unabhängig ihres Alters entweder mit Mitschüler*innen des gleichen Kenntnisstandes lernen oder unterschiedliche Lernniveaus voneinander profitieren.

 

Inklusion

Jeder Mensch hat das Recht ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein. So steht es auch in den Behindertenrechtskonventionen der UN, die seit 2009 auch in Deutschland gelten.

Wir stehen bedingungslos hinter dem Inklusionsgedanken und wollen diesen daher ausbauen.

 

Wir fordern für das Gelingen eines inklusiven Bildungssystems:

multiprofessionelle Klassenlehrer*innen-Teams:

Bestehend aus mindestens einer Regellehrkraft und mindestens einer sonderpädagogischen Fachkraft. Jeder Unterricht findet demnach mindestens in Doppelbesetzung statt.

 

kleine Lerngruppen:

Ein Klassenlehrer*innen Team ist für eine möglichst kleine Klasse zuständig.

Vorstellbar wäre dabei ein Maximum von 20 Schüler*innen festzulegen, von denen höchstens 5 Schüler*innen einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, um gemeinsames Lernen zu sichern.

 

                       diverse Förderschwerpunkte:

Um die vielseitige sonderpädagogische Arbeit zu garantieren sollen in den Klassen möglichst verschiedene Förderschwerpunkte vertreten sein (Lernen, emotional, geistige Entwicklung, Sprache, körperlich, motorische Entwicklung, Hören, Sehen).

 

individuelle Förderung:

Schüler*innen mit Förderbedarf und Lernschwächen erhalten einen individuellen Förderplan sowohl für den Unterricht als auch den Ganztagsbereich der IGGS, der sich aus einem Förderprofil auf Basis einer inklusiven Förderdiagnostik ableitet.

 

1 zu 1 Betreuung:

Um insbesondere Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf die Aneignung von Unterrichtsinhalten zu erleichtern soll jeder*m* Schüler*in, in 1 zu 1 Betreuung, eine Inklusionskraft zur Verfügung gestellt wird, die die Arbeit der Schüler*innen unterstützen.

Schüler*innen mit besonderen körperlichen Bedürfnissen sollen Assistenzkräfte gestellt bekommen um deren hygienische und medizinische Versorgung zu gewährleisten.

 

Förderstützpunkte:

Wenn der sonderpädagogische Fördergrad die inklusiven Mittel der IGGS, im Sinne des gemeinsamen Unterrichtes übersteigt und die angemessene Förderung durch Regelbeschulung nicht gewährleistet werden kann oder der Elternwille gegen die Beschulung an der IGGS spricht, sollen Förderstützpunkte eingerichtet werden. Diese Förderstützpunkte sind an die IGGS angegliedert und befinden sich am selben Standort, bekommen jedoch eigene Mittel und Räumlichkeiten. Dies ist notwendig, damit Kinder und Jugendliche für die Schule eine Therapierung ihrer Einschränkung ist fachgerecht betreut werden. Kinder die durch Förderstützpunkte beschult werden verbringen die Zeit des Ganztages sowie der Pausen gemeinsam mit den Schüler*innen der IGGS zur Förderung soziales Strukturen und des Austausches.

 

Infrastruktur:

 

Die IGGS muss mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet werden.

 

Daher fordern wir:

inklusionsgerechte Räumlichkeiten:

Die Räumlichkeiten müssen in jedweden Hinsichten barrierefrei sein, z.B. im Hinblick auf Rampen, Aufzügen, Sanitäranlagen oder Lernlandschaften.

Außerdem soll an jeden Klassenraum ein Differenzierungsraum angegliedert werden um Gruppenarbeiten zu erbringen oder intensive Förderungen kleiner Schüler*innengruppen durchzuführen.

 

Fahrdienste:

Für Schüler*innen mit Förderbedarf muss die Zusammenarbeit mit Fahrdiensten eingerichtet werden um ein sicheres und zuverlässiges bestreiten des Schulweges zu garantieren. Diese müssen an den Schulen ausreichende Parkplatzmöglichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen, damit ein sicherer Ein- und Ausstieg möglich ist.

Zur Umsetzung müssen die benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Ganztag

An der IGGS besuchen die Schüler*innen die Schule ganztägig.

 

Daher fordern wir:

Ganztagsbeschulung:

Der Ganztag soll morgens um 8 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück starten und um 16:30 Uhr enden. Der Ganztag endet freitags um 13 Uhr.

Ab Klasse 10 soll für die Schüler*innen ein Gleitzeit Modell eingeführt werden, bei dem sie selbstständig entscheiden wie sie sich ihren Unterricht zeitlich einteilen. Gleitzeit bedeutet, dass der Unterricht zwischen 8 und 10 Uhr begonnen werden kann und sich dementsprechend nach hinten verschiebt.

 

Der Stundenplan muss dem Ganztagsunterricht angepasst werden. Fächer die nicht der kreativen und oder sportlichen Entwicklung dienen müssen vor der Mittagspause stattfinden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Kinder zu der Zeit lernen in der sie am konzentriertesten arbeiten können.

 

Abschaffung von Hausaufgaben:

Hausaufgaben, im Sinne von Zwang zum Erbringen von Leistungen nach der Schule, entfallen. Selbstständigkeit wird durch Freiräume in der Gestaltung des eigenen Stundenplans erlernt. Zudem dient der Entfall der Hausaufgaben einem besseren Gespür für die richtige Work-Life-Balance. Ebenso sollen z.B. Projekte und Referate im Ganztag erarbeitet werden.

Klimaneutrale Schule:

In Zeiten in denen der Klimawandel ein immer wichtigeres Thema wird, soll die IGGS vorbildhaft klimaneutral funktionieren und den Schüler*innen einen bewussten Umgang mit der Umwelt vermitteln. Dazu sollen bspw. Die Folgen des Klimawandels sollen in verschiedenen Projekten fächerübergreifend erarbeitet werden und mögliche Lösungsstrategien für den Einzelnen und die Gesellschaft entwickelt werden. Der verbrauchte Strom wird z.B: durch eigene Solaranlagen produziert. An technologischem Fortschritt soll auch im Rahmen des Naturwissenschaftsunterrichts geforscht werden. Nachhaltige Forschungsprojekte sollen finanziell gefördert werden und regelmäßig mit Preisen belohnt werden.

Auf Plastikverpackungen soll langfristig verzichtet werden.

Außerdem soll der Schulhof klimafreundlich gestaltet werden in dem dort Bäume und Pflanzen wachsen und die Infrastruktur für Fahrräder zur Verfügung steht. Die Schüler*innen sollen sich bspw. In Form einer AG selbstständig um einen Schulgarten und Bienen kümmern können. Des Weiteren soll das angebotene Essen möglichst regional, saisonal und fleischarm sein. Auch der Schulhof soll grün gestaltet werden. Bäume sind die besten natürlichen Schattenspender und sorgen im wahrsten Sinne für ein gutes Klima auf dem Schulhof.

 

            Gesundheit lernen:

Die Verpflegung mit Lebensmitteln wird kostenfrei durch die IGGS organisiert. Die Schüler*innen bekommen ein gesundes Frühstücks- und Mittagsangebot mit jeweils einer vegetarischen beziehungsweise veganen Alternative zu Fleischgerichten. Den Schüler*innen wird auch während des Unterrichtes Wasser zur Verfügung gestellt.

 

Parallel zum gesunden Lebensmittelangebot vermittelt die IGGS den Schüler*innen innerhalb von Hauswirtschaftsunterricht verstärkt einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln.

Auch im Hinblick auf ergonomisches Mobiliar und Sportangebote soll den Schüler*innen ein gesünderer Lebensstil vorgelebt werden. Besonders Pausen müssen durch entsprechende Angebote aktiv gestaltet werden. Das momentane Mobiliar ist ergonomisch nicht tragbar. Schüler*innen sollen bequeme Sitzmöglichkeiten geschaffen werden z.B. mit Sitzkissen. Bei der Gestaltung sollen ältere Schüler*innen eingebunden werden und Verantwortung übernehmen durch das anleiten jüngere Mitschüler*innen.  Bevor Pausenangebote durch Schüler*innen übernommen werden absolvieren diese vorher die sogenannte Sporthelfer*innenausbildung.

Der Sportunterricht soll die Interessen und Talente der Schüler*innen fördern. Die Pausenangebote dienen zur Vertiefung. Es ist also dringend notwendig das Sportgeräte, Bälle, Schläger etc. durch die Schule gestellt werden.

Nachmittagsangebote:

Neben sportlichen Angeboten sollen, um den Anspruch der IGGS den Schüler*innen einen Lern-und Lebensort bieten zu können, gegründete Arbeitsgemeinschaften von der Schule, z.B. in finanzieller, organisatorischer oder räumlicher Hinsicht gefördert werden. Ebenso wie kreative, musische, sprachliche, natur- oder geisteswissenschaftliche Angebote.

 

Damit ein vielfältiges Nachmittagsangebot möglich ist, müssen Kooperationen mit lokal angesiedelten Vereinen und anderen Organisation stattfinden.

Darüber hinaus sollen Schüler*innen, die sich außerunterrichtlich gesellschaftlich, z.B. in Vereinen oder politischen Organisationen engagieren, auch im Zuge des Ganztagsunterrichts die Möglichkeit erhalten ihrem Engagement nachkommen zu können.

 

Zur Förderung einer angemessenen Lern- und Lebensatmosphäre sollen umfassende Aufenthaltsbereiche geschaffen werden, die den Bedürfnissen des Ganztags gerecht werden. Dies beinhaltet z.B. Entspannungsmöglichkeiten und Räumlichkeiten zur vielfältigen sportlichen Betätigung.

Solidarisches Zusammenleben:

Wenn die Schulatmosphäre durch Diskriminierung u.ä. gestört wird muss dies frühzeitig erkannt und beendet werden. Um Diskriminierung zu vermeiden ist die Förderung der Klassengemeinschaft, unter anderem durch Klassenfahrten einzurichten. Darüber hinaus muss den Kindern Mediation, sprich der adäquate Umgang mit Streitigkeiten gelehrt werden. Die Mediation soll von älteren Schüler*innen praktiziert werden, sodass das Probleme auf Augenhöhe gelöst werden. Die Mediatoren sollen durch eine Streitschlichter*innenausbildung qualifiziert werden.

 

Gesamtschule:

Die IGGS ist eine Gesamtschule, die mit einem allgemeinen Schulabschluss nach der 10. Klasse oder der allgemeinen Hochschulreife nach der 13. Klasse ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Auf der IGGS sollen alle Kinder nach ihren individuellen Fähigkeiten bestmöglich gefördert werden und Kompetenzen erhalten, die weit über den Unterrichtsstoff hinausgehen.

 

Daher fordern wir:

Digitalisierung:

Des Weiteren soll für alle Mitwirkende an der IGGS ein frei zugänglicher WLAN-Hotspot sowie digitale Endgeräte wie Laptops für jeden Schüler*in zur Verfügung stehen. Die Laptops sollen nicht nur in der Schule, sondern auch Zuhause genutzt werden dürfen. Der Unterricht soll zum größten Teil digital stattfinden, damit durch den Verzicht von Büchern und analogen Arbeitsblättern Papier und Gewicht eingespart werden kann. In Zeiten, in denen auch die Arbeitswelt immer digitaler wird, ist es wichtig, dass bereits in der Schule die Arbeitsweise mit digitalen Medien erlernt wird.

Um verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu gewährleisten soll Informatikunterricht eingeführt werden, der grundsätzliche Kenntnisse zum Leben in der digitalen Welt vermittelt.

Die IGGS macht sich die Möglichkeiten der Digitalisierung zunutze und arbeitet zunehmend digital, z.B. mit OER (Open Educational Ressources).

Damit das optimale Arbeiten für alle Beteiligten sichergestellt werden kann, soll sich für die Schulen des Landes NRW eine Expert*innengruppe bilden, deren Aufgabe es ist effizientes Arbeiten mit digitalen Medien zu fördern.

 

Geisteswissenschaftlicher Schwerpunkt im Abitur:

In Zukunft soll nicht nur ein Abitur mit einem sprachlichen oder einem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt möglich, sondern auch ein geisteswissenschaftlicher Schwerpunkt.

Zudem sollen die Zusatzkurse der Fächer Geschichte und Sozialwissenschaften auf die gesamte Qualifikationsphase ausgedehnt werden.

Studienorientierung:

Von der Einschulung bis zum Erreichen des Schulabschlusses werden Schüler*innen von der IGGS umfassend in ihrer Berufs- und Studienorientierung unterstützt, indem zwischen der 5. und 10. Klasse mindestens zwei Berufspraktika und ein Sozialpraktikum und in der Oberstufe ein weiteres Berufspraktikum absolvieren.

Außerdem informiert die IGGS Schüler*innen über die verschiedenen Möglichkeiten für die individuelle Lebensgestaltung wie z.B. das Ableisten von Auslandsjahren, Praktika oder eines freiwilligen sozialen Jahres. Die Welt wird zunehmend immer vernetzter und rückt weiter zusammen, weshalb es immer wichtiger wird, dass Schüler*innen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die Möglichkeit bekommen ein Auslandsjahr zu absolvieren, um neue Kulturen und Sprachen kennenzulernen. Stipendienprogramme sollen mehr beworben und gefördert werden. Auch ein Austausch mit Erasmus soll für Schüler*innen möglich sein. Ziel muss es sein, dass jede*r unabhängig des Einkommens Auslandserfahrungen sammeln kann.

Keine Selektion:

Das Sitzenbleiben an der IGGS wird, wie es aktuell im dreigliedrigen Schulsystem praktiziert wird, nicht existieren. Schüler*innen, die Probleme in einzelnen Fächern haben, sollen eine spezielle, individuell angepasste Förderung in den leistungsdefizitären Fächern erhalten. Schüler*innen erhalten außerdem die Möglichkeit, bei Wunsch ein Schuljahr zu wiederholen.

Individuelles Lernen:

Die Heterogenität der Schüler*innen bei der Aneignung von Unterrichtsinhalten muss mit einem binnendifferenzierten Unterricht beantwortet werden, der allen Schüler*innen unabhängig von ihrem Leistungsstand im Gegensatz, zu dem ihrer Klasse individuelle Lernfortschritte ermöglicht.

Auch eine Differenzierung im Sinne von kleineren Lerngruppen bis hin zum Einzelunterricht soll in bestimmten Lernsituation angeboten werden.

Der Ganztag verfolgt das Ziel die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schüler*innen zu fördern. Deshalb sollen die Schüler*innen während des Unterrichtes in individueller Geschwindigkeit die Themen des jeweiligen Jahrgangs durcharbeiten und flexibel bei der Terminierung ihrer Klausuren sein. Neben individueller Arbeit soll aber auch Gruppenarbeit gefördert werden, in der die Schüler*innen voneinander lernen können und jeder seine Stärken mit in die Arbeit einfließen lassen kann.

Die Arbeit der Schüler*innen wird durch eine Klassenleitung betreut die in Form eines Tutoriums als Ansprechperson fungiert. Grundlage der wöchentlich stattfindenden Gespräche zwischen Tutor und Schüler*in wird ein „Lernbuch“ sein, dass die wöchentlichen Ziele und tatsächlichen Erfolge dokumentiert und ebenfalls zu der Kommunikation mit den Eltern beitragen soll, die das „Lernbuch“ mindestens wöchentlich durchschauen sollen.

 

Alternative Leistungsbewertung:

Das Sitzenbleiben an der IGGS wird, wie es aktuell im dreigliedrigen Schulsystem praktiziert wird, nicht existieren. Schüler*innen, die Probleme in einzelnen Fächern haben, sollen eine spezielle, individuell angepasste Förderung in den defizitären Fächern erhalten. Schüler*innen erhalten außerdem die Möglichkeit, bei Wunsch ein Schuljahr zu wiederholen.

Zensuren in Form der Ziffernoten von 1 bis 6 werden abgeschafft. Stattdessen sollen Lehrende den Schüler*innen individuelle Rückmeldungen über ihren Lernstand geben. Der Lernfortschritt soll regelmäßig bei den Tutorengesprächen reflektiert werden. Am Ende jedes Schulhalbjahres erhalten die Schüler*innen eine individuelle Leistungsbewertung in Textform z.B. nach finnischen Vorbild.

Den Lehrer*innen muss ausreichend Zeit eingeräumt werden in denen sie die schriftlichen Beurteilungen verfassen. Denkbar ist die Einführung eines zweiwöchigen Praktikums am Ende des Schuljahres für die Schüler*innen, damit kein Unterrichtsausfall durch die veränderte Leistungsbewertung entsteht.

Projektlernen:

Der Unterricht soll nicht mehr nur in den starren Stundenformen stattfinden, sondern vor allem fächerübergreifend in Form von Projekten. Viele Lerninhalte wie bspw. Der Nationalsozialismus oder der Klimawandel werden aktuell schon in verschiedenen Fächern behandelt. Dies geschieht aber oft zeitversetzt und ohne Absprache der jeweiligen Lehrer*innen. Bei vielen Themen ist es daher sinnvoll, dass die Schüler*innen ein Thema multiperspektivisch in einem Projekt behandeln.

Verbesserte Integration:

Flucht:

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die z.B. aus Gründen der Familienzusammenführung oder der Flucht aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen sind und unter die gesetzliche Schulpflicht fallen, besuchen die IGGS zunächst in Willkommensklassen, in denen speziell ausgebildete Lehrpersonal die deutsche Sprache, unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Sprachkenntnisse, lehrt. Parallel zum Deutschunterricht in den Willkommensklassen können die Schüler*innen bereits am Unterricht der Regelklassen teilnehmen. Des Weiteren nehmen sie die Ganztagsangebote der IGGS war. Neben dem Ziel, Deutsch zu erlernen sollen die Schüler*innen möglichst gut in die Regelklasse integriert werden, sodass sie nach Erlernen der notwendigen Deutschkenntnisse in der Willkommensklasse ganztägig in die Regelklasse wechseln n dort ihren angestrebten Schulabschluss machen können. Die Integration ist aus Perspektive des Geflüchteten zu denken, insbesondere Kindern die traumatische Erfahrungen gemacht haben muss die nötige Zeit eingeräumt werden die Ereignisse zu verarbeiten. Schule soll an dieser Stelle eine Hilfe, keine zusätzliche Belastung sein. Lehrer*innen müssen geschult werden im Umgang mit psychischen Traumata.

 

Migration:

Menschen mit Migrationshintergrund haben nach wie vor nicht die gleichen Bildungschancen in Deutschland. Gerade in Familien in denen die Eltern ihren Kindern Deutsch nicht ausreichend vermitteln können ist der Staat in besonderer Weise gefragt. Zum einen muss es Deutschkursangebote geben, zum anderen muss das Unterrichtsmaterial auf  verschiedenen Deutschniveaus vorbereitet werden. So wird gewährleistet, das ein Defizit in der Sprache sich nicht auf das Leistungsniveau in anderen Fächern auswirkt. Ziel ist dennoch, dass alle Deutsch in Schrift und Sprache am ende der Schulzeit beherschen.

 

Die IGGS ist eine Schule ohne Rassismus. Projekte, die sich für eine weltoffene Gesellschaft einsetzten wie z.B. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ werden von der Schule gefördert.

Es finden regelmäßige Veranstaltungen statt, die an solche Projekte angelehnt werden.

Mehr Mitbestimmung für Schüler*innen:

Die IGGS ist ein Ort an dem Demokratie gelebt wird. Daher haben alle Schüler*innen das Recht sich aktiv in die Schulplanung einzubringen. Es soll ein Schüler*innenparlament geben in dem die gewählten Vertreter*innen der Klassen sitzen und zusammen über Anträge diskutieren und entscheiden können. Über beschlossenen Anträge wird auf der Schulkonferenz abgestimmt. Außerdem soll die Schülervertretungen werden mit allen benötigten Mitteln wie z.B. Räumlichkeit, finanzielles Budget und organisatorische Unterstützung durch Verbindungslehrer*innen gefördert werden. Alle Schüler*innen sollen sich in der Schüler*innenvertretung mit einbringen dürfen.

Schüler*innen werden zu inner- und außerschulischen Engagement ermuntert.

Schüler*innen werden bei sämtlichen Schulentwicklungsprozessen eingebunden.

Darüber hinaus finden regelmäßige Schüler*innenbefragungen durch um die Qualität der IGGS stetig zu verbessern.

 

Praxisbezogener Unterricht:

Der Unterricht an der IGGS soll sich am realen Leben orientieren. Neben allgemeinbildenden Kenntnissen sollen Schüler*innen besonders gemeinsam in gegenseitiger Unterstützung praxisbezogen unterrichtet werden.

Das bezieht sich auf Alltagswissen wie z.B. eine Steuererklärung formulieren und Recht, welches den Schüler*innen sowohl als Unterrichtsbestandteil, als auch in Projektform nah gebracht werden soll.

Ein weiterer Unterrichtsbestanteil soll die Aneignung von Schlüsselkompetenzen wie z.B. Fähigkeiten zur (Selbst-)Kritik, Kreativität, Problemerkennungs- und Problemlösungskompetenzen, soziale Kompetenz, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Umgang mit Sprache, komplexes Denken und Analysefähigkeit.

Ebenso sollen die Schüler*innen politisch gebildet werden, sowohl während des Unterrichtes als auch bei Veranstaltungen und Projekten wie z.B. Podiumsdiskussionen.

 

Leistungsstarke und leistungsschwache Schüler*innen werden in der IGGS gleichermaßen gefördert und gefordert.

Um das Angebot der IGGS zu erweitern werden Kooperation mit jedweden öffentlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen angestrebt.

 

                Schulpersonal:

Um den Personalschlüssel zu decken, der für eine IGGS an Lehrer*innen notwendig ist, muss in den nächsten Jahren daran gearbeitet werden mehr Lehrer*innen zu werben. Dafür ist es wichtig, den Beruf aktiv zu bewerben und für eine bessere Bezahlung zu sorgen (A13Z). Auch ist über ein Streikrecht für Beamte nachzudenken. Vertretungsstunden müssen in Zukunft ab der ersten Stunde gleichwertig vergütet werden.

Sozialarbeit/ Sonderpädagog*innen:

Außerdem muss das Stellenbudget für Sonderpädagog*innen vom Land NRW erhöht werden.Während der Lehrer*innenausbildung sollen sonderpädagogische Inhalte vermehrt vermittelt werden. Sonderpädagog*innen sollen vertieft erlernen wie die Förderung von Kindern mit Behinderung in einem inklusiven Schulsystem gewährleistet werden kann. Darüber hinaus müssen für alle Arbeitskräfte, die am und mit den Kindern arbeiten kostenfreie Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen um die optimale Förderung zu sichern.

Lehrkräfte können durch die Multiprofessionalität der Teams voneinander lernen. Dies ist durch eine wöchentliche Konferenz der Klassenlehrkräfte sicherzustellen, auch sollen halbjährige Teambuildingmaßnahmen zu Förderung der Kommunikation der Kolleg*innen stattfinden.

Schulsozialarbeit soll an der IGGS das Bindeglied zwischen schulischer Pädagogik und elterlicher Erziehung darstellen. Den Schüler*innen soll durch die Schulsozialarbeiter*innen ein dauerhaftes und niederschwelliges Angebot gemacht werden bei Probleme inner- und außerschulischer Natur eine Ansprechperson zu haben die individuelle Lösungsansätze finden. Die Arbeit der Schulsozialarbeiter*innen muss mehr gewürdigt werden, da sie genau wie Lehrer*innen eine essenzielle Aufgabe in der IGGS haben. Daher sollte auch der Lohn an den des Lehrpersonals angeglichen werden. Die Anzahl der Sozialarbeiter*innen soll sich dabei an der Zahl der Schüler*innenorientieren. Langfristig ist zu klären, ob Schulsozialarbeit beim Bund, Land oder bei der Kommune angegliedert sein soll. Doppelstrukturen beim Jugendamt in der Sozialarbeit sind langfristig abzuschaffen. Unklarheiten in den Zuständigkeiten führen zur Verunsicherung der Kinder.

Zielsetzung der Arbeit in multiprofessionellen Teams ist es das Kind ganzheitlich zu betrachten

 

                       Finanzierung:

Das Bildungsangebot der IGGS ist kostenfrei und garantiert allen Schüler*innen eine

gleichberechtigte Teilhabe ohne Einfluss der sozialen oder ethnischen Herkunft der Schüler*innen.

Aktuell liegt das Budget für Bildung in Deutschland 30 Milliarden Euro unter dem OECD Schnitt.

 

Die Finanzierung der IGGS soll durch das Land unter Berücksichtigung des Sozialindexes, der unter anderem die Anzahl der Schüler*innen mit sonderpädagogischen Förderbedarf berücksichtigen soll, getragen werden in Kooperation mit dem Bund, welcher besondere finanzielle Mittel zur Förderung der IGGS bereitstellen soll.

Auch bedarf die inklusive Arbeit spezielles Fördermaterial, dessen Anschaffung finanziell durch entsprechende Mittel abgedeckt werden muss.

 

Privatschulen sollen dauerhaft abgeschafft werden. Mittel des Landes sollen ausschließlich für öffentliche Schulen verwendet werden.

 

 

                       Die inklusive Ganztagsgesamtschule

Das oberste Ziel der IGGS ist es selbstbestimmte junge Menschen nach Erwerb des Schulabschlusses zu entlassen, die durch die inklusive Beschulung keine Angst vor Fremden oder Minderheiten hegen und Unterschiedlichkeit positiv aufnehmen.

 

Für das Gelingen der vorgestellten Schulform ist die Verknüpfung der oben genannten Punkte essentiell, da sie nur im Kollektiv vereint in der inklusiven Ganztagsgesamtschule die Selektion in unserem Schulsystem überwinden können.

Die Finanzierung der IGGS muss zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein. Eine längere Vernachlässigung in die Ressource Bildung ist nicht akzeptabel.

Nur durch eine wertschätzende Finanzierung kann langfristig Erfolg und Wohlstand gewährleistet werden.

 

Die Erarbeitungen eines IGGS-Konzeptes, welches Grundlage des neuen Schulgesetzes wird soll mit Hilfe von Expert*innen aus den Schulen (Schulleitungen, Lehrkräfte, sonderpädagog*innen und weiteren) und der Wissenschaft sowie unter Beteiligung von Politik, Eltern und der Landesschüler*innenvertretung erfolgen.

Diese Arbeitsgruppe wird eine Problemanalyse der aktuellen Umsetzung von Inklusion erörtern und Lösungsvorschläge in ihr Konzept einarbeiten, das nach Arbeitsabschluss verbindlich für die Landesregierung ist und vom Landtag verabschiedet werden soll.

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