G2 [zurückgezogen] Mental Health Matters

Status:
Zurückgezogen

Innerhalb eines Jahres erkrankt jeder dritte Mensch an einer psychischen Erkrankung. Aber laut dem Ärzteblatt werden nur 42% von ihnen versorgt. Die Versorgungslücke ist sogar bei schweren Erkrankungen alarmierend. So werden beispielsweise nur etwa 25% aller Menschen, die an einer Alkoholsucht leiden behandelt. 

Während der Corona-Pandemie häuften sich die Fälle von Depressionen und Angststörungen. Bereits vor der Pandemie mussten Menschen Monate oder sogar Jahre auf einen Therapieplatz warten, jetzt spitzt sich die Lage zu. Doch es scheint keine Besserung in Sicht zu sein. Deshalb fordern wir Jusos eine umfassende Reform der Versorgung von psychischen Erkrankungen und unterstützen die Forderungen von zahlreichen Verbänden, die seit Jahren in diesem Bereich laut sind. 

Laut eines Gutachtens des G-BAs (Gemeinsamer Bundesausschuss) fehlten 2017 allein in NRW 2.400 Kassensitze für Psychotherapeut*innen. Es wurden aber nur 776 Kassensitze genehmigt. Das bedeutet, dass bereits vor der Pandemie 1.700 Kassensitze in NRW fehlten. Eine Unterversorgung, die durch die Auswirkungen der Pandemie katastrophale Auswirkungen genommen hat. 

Deshalb fordern wir die sofortige Erhöhung der Kassensitze. Das bedeutet, dass wir 1.700 neue Kassensitze allein in NRW fordern. Dabei darf es nicht mehr passieren, dass die Versorgung in einer Stadt besonders einseitig ist. Denn aktuell erleben Menschen mit Traumafolgestörungen oder Suchterkrankungen, dass sie auf Grund ihrer Diagnose von Therapeut*innen nicht behandelt werden. 

Bei der Besetzung der Kassensitze müssen Spezialisierungen berücksichtigt werden, damit eine Bedarfsgerechte Behandlung für ALLE psychischen Erkrankungen in der eigenen Stadt oder im eigenen Kreis möglich ist.

Außerdem dauert die Genehmigung einer Therapie häufig sehr lange, in dieser Zeit verschlechtert sich oft der mentale Zustand der Patient*Innen oder Therapien können nicht regelmäßig stattfinden. Daher fordern wir eine Bearbeitungsfrist von Anträgen für die Krankenkassen.

Zudem ist es privatversicherten Kindern und Jugendlichen, die eine Therapie wahrnehmen möchte, nicht möglich dies anonym zu tun. Ihnen ist es oftmals unangenehm das Thema zuhause anzusprechen und der Weg zur Hilfe wird dadurch unnötig erschwert. Aufgrund dessen fordern wir die Anonymisierung der Therapie für privatversicherte Kinder und Jugendliche.