E3 Schaffung einer EU-Armee

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Status:
Zurückgezogen

Wir fordern die Landeskonferenz der NRW Jusos dazu auf, die Schaffung einer gemeinsamen EU-Armee zu beschließen und dieses Anliegen voranzutreiben.

Wir erhoffen uns hierdurch eine effizientere Nutzung der monetären Mittel, Synergien und damit verbundenes Einsparpotenzial. Auch bei der Anschaffung von militärischem Gerät sollen die Mitglieder dieser neuen Streitkraft gemeinsam agieren. So ließen sich bessere Kaufverträge abschließen und erneut Gelder einsparen. Eine Angleichung der Waffensysteme würde den Unterhalt dieser ebenfalls reduzieren.

Durch die Angleichung der Waffensysteme und eine gemeinsame rote Linie bei der Beschaffung von Rüstungsgütern lässt sich auch die Effektivität dieser neuen Armee steigern, da es keinen Flickenteppich mehr an unterschiedlichen Systemen aus den verschiedensten Waffenschmieden der Welt zuließe. Eine bessere Schlagkraft kann so ebenfalls zu Einsparungen führen, welche dann zum Beispiel ins Sozialwesen und in Entwicklungspolitik gesteckt werden können.

Die „European Defence Agency“ soll zentral die Beschaffung der Ausrüstung übernehmen und hierfür ein neu zu schaffendes Militär-Budget der EU nutzen dürfen. Dieses Budget, über welches die EU verfügen soll, wird von den Mitgliedsstaaten bereitgestellt. Am Ende steht eine Armee, die wie aus einem Guss ist. Pooling und Sharing sollen die maximale Effizienz fördern und unnötige Redundanzen abschaffen.

Die so geschaffene EU-Streitkraft soll ausschließlich aus EU-Mitgliedern bestehen. Der Beitritt ist freiwillig, jedoch ist die Auflösung der nationalen Armeen das langfristige Ziel. Zugleich müssen auch Mitglieder die neue Armee mitfinanzieren, die ihr selbst nicht beitreten wollen, da auch sie im Ergebnis vom Schutz der EU-Armee profitieren werden. Ein Beispiel ist die rund 6000 Personen umfassende Deutsch-Französische Brigade. Nach diesem Vorbild können wir eine gemeinsame EU-Armee errichten. Für das Vereinigte Königreich wird es als Ausnahme eine privilegierte Partnerschaft geben, da die Verteidigungspolitik nicht ohne unsere Freunde von der Insel gemeistert werden kann.

Das EU-Parlament befehligt diese neue vergrößerte Parlamentsarmee. Oberste Aufgabe ist die Landesverteidigung. Gleichzeitig müssen jedoch auch Einsätze im Ausland möglich sein, sofern das Parlament diesen zustimmt. Diese Einsätze müssen jedoch stets mit der UNO abgesprochen werden und dürfen sich nur gegen die Bekämpfung von Terrorismus richten und zur Stabilität von anderen Regionen dienen. Die Menschenrechte müssen immer im Blick sein und Angriffskriege auf andere Länder sind untersagt.

Die rund 300 französischen Nuklearraketen sollen, mit dem Einverständnis Frankreichs, dem EU-Parlament unterstellt werden. Darüber wird die Sicherheit der gesamten EU gestärkt.

Die Schaffung einer EU-Armee darf jedoch nicht bloß als europainterne finanz- oder sicherheitspolitische Maßnahme verstanden werden. Vielmehr ist sie auch ein Zeichen an die Vereinigten Staaten und die NATO. Diese ist zuletzt stark unter Beschuss geraten und der Präsident des größten NATO-Landes hat angedeutet, dass das Bündnis seine Sinnhaftigkeit verloren hätte. Drastischere Worte bezeichneten sie bereits als „hirntot“. Mit einer schlagkräftigen Europaarmee versetzen wir uns selbst in die Lage, im äußersten Notfall auch eine gemeinsame Verteidigung ohne die „America-first“-Streitkräfte der USA zu ermöglichen. Wobei wir es vorziehen, als Mitglied der NATO einen größeren Teil der Last zu schultern und uns gemeinsam mit den USA zu engagieren.

Ein militärisches Vorgehen darf jedoch immer nur das letzte Mittel sein. Vorher müssen stets alle diplomatischen Lösungen ausgereizt werden.

Begründung:

Armeen kosten Geld und eine effizientere Verwaltung und mehr Integration könnten Milliarden von Euro sparen. Dieses Geld kann dann in sinnvollere Projekte investiert werden.

Nationale Armeen sind ein Relikt aus alten Tagen. Viele Länder identifizieren sich mit ihrer eigenen Armee und würden diese niemals auflösen. Ein starker Nationalismus wohnt in diesem Verhalten inne. Wir möchten diese verkrustete Denkweise aufspalten und eine gemeinsame Verteidigung erreichen. Falls manche Länder eine vollständige Auflösung der eigenen Armee nicht übers Herz bringen, wird dies toleriert, sofern die geleisteten Beiträge zur EU-Armee von substanziellem Charakter sind. Wer möchte, dass der Nationalismus aus den Köpfen verschwindet, der muss auch die nationalen Streitkräfte in eine moderne Unions-Armee umwandeln.

Eine größere Integration der Streitkräfte und die damit gesteigerte Schlagkraft würden abschreckend auf Aggressoren von außen wirken. Somit könnten wir im besten Fall einen zukünftigen militärischen Konflikt durch eine bessere Zusammenarbeit noch vor einer Eskalation beenden.

Trotz mehr Personals besitzen die Armeen der EU-Staaten jedoch nur 10 bis 15 Prozent der Schlagkraft der USA. Die Verteidigungshaushalte der EU-Mitgliedsstaaten liegen weit unter dem Etat der USA. Die Vereinigten Staaten investieren viel mehr Geld in die einzelnen Soldatinnen und Soldaten, was vor allem durch die gute Ausrüstung und die moderne Forschung zustande kommt. Auch diese Differenz lässt sich durch eine gemeinsame Armee und einen gemeinsamen Militärhaushalt verringern.

Als großes Ziel empfinden wir langfristig die Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa. Dieser Wunsch geht mit einer gemeinsamen Verteidigungs- und Außenpolitik einher.

Änderungsanträge
Status Kürzel Zeile AntragstellerInnen Text PDF
(noch) nicht behandelt Ä1 zum E3 4 KV Oberbergischer Kreis Streiche: "Anschaffung"; Setze: "Beschaffung".
(noch) nicht behandelt Ä2 zum E3 5 KV Oberbergischer Kreis Streiche: "Kaufverträge"; Setze: "Lieferungs- und Leistungsverträge".
(noch) nicht behandelt Ä3 zum E3 25 KV Oberbergischer Kreis Streiche: "Diese Einsätze müssen jedoch stets mit der UNO abgesprochen werden."; Setze: "Diese Einsätze müssen jedoch stets durch ein entsprechendes UN-Mandat legitimiert sein.".
(noch) nicht behandelt Ä4 zum E3 35 KV Oberbergischer Kreis Streiche: " "America-first"- "; Setze: "mittlerweile in ihrer Präsenz stark reduzierten".

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