O3 “Why we matter” - Für mehr Repräsentation und Teilhabe für BPoC in unserem Verband

Status:
Mit Änderungen angenommen

Anfang 2021 veröffentlichte Emilia Roig ihr Buch “Why we matter. Das Ende der Unterdrückung”, in dem sie die Bewusstwerdung von Privilegien dominanter gesellschaftlicher Gruppen wirbt und Perspektivwechsel einfordert. Auch wir haben uns schon mit den im Verband dominierenden weißen Strukturen auseinandergesetzt. „Raus aus Happyland“ – unter diesem Titel wurde im November 2020 auf dem Juso-Bundeskongress ein Antrag zur antirassistischen Arbeit beschlossen. Es ging vor allem um einen Anstoß der Debatte um Rassismus und seine Bekämpfung innerhalb des Verbands, „denn in unserer Gesellschaft sowie unserem Verband stehen wir gerade am Anfang einer aktiven Diskursverschiebung, in der BPoC nicht mehr hinnehmen werden, dass nur über sie und nicht mit ihnen gesprochen wird“. Daraufhin hat sich schon etwas getan: Online-Interviews, öffentliche Gesprächsrunden und Vernetzungstreffen. Um auf dem Weg „raus aus Happyland“ weiterzukommen, braucht es aber auch institutionelle Veränderung. BPoC müssen überall vertreten sein: auch (und erst recht) in Vorständen und Gremien. Es geht dabei um Repräsentation, aber vor allem um Teilhabe an Entscheidungen und den Einbezug verschiedener Perspektiven auf allen Ebenen. Was im November 2020 beschlossen wurde, möchten wir erneut unterstreichen und bekräftigen: Es reicht nicht, „BPoC sichtbarer zu machen. Sie müssen auch hinter den Kulissen mitarbeiten können. Nur so trägt man zu einer strukturellen Veränderung bei, die BPoC tatsächlich fördert“.

Immer wieder wird deutlich wie wichtig Repräsentation ist. In NRW hat fast jede dritte Person einen interkulturellen Hintergrund bzw. hat fast jede dritte Person Migrationsgeschichte. Dieses Bild geben aber nicht nur unsere Stadträte und unser Landtag dürftig wieder, sondern auch die Vorstände in unserem Verband. Da besteht bei uns auf jeden Fall noch Entwicklungsbedarf. Es kann nicht sein, dass es bei uns immer noch rein weiße Vorstände gibt. Wir sehen, dass es in ländlichen Regionen wirklich schwer sein kann, BPoC für die Vorstände zu gewinnen aber in Großstädten müssen rein weiße Vorstände der Vergangenheit angehören.

Weiter wollen wir in unserem Verband zukünftig eine Debatte über Quoten für BPoC führen.

Aber nicht nur innerhalb der Jusos muss dieses Vorhaben bestrebt werden, wir tragen als Jusos auch eine Verantwortung, innerhalb der SPD für mehr Repräsentation von BIPoC zu sorgen.

Wir müssen uns unserer Verantwortung noch stärker bewusst werden und lernen wie wir dieser besser gerecht werden. Dafür muss Antirassismus eine weiterer Grundpfeiler unseres Verbands werden und wir müssen mehr antirassistische Bildungsarbeit in unserem Verband leisten.

Änderungsanträge
Status Kürzel Zeile AntragstellerInnen Text PDF
Angenommen Ä2 zum O3 16 UB Dortmund "BIPoC, das sind Black Indigenous and People of Color. Doch was bedeutet das? People of Color ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als weiß, deutsch und “westlich” gelesen werden und sich auch selbst nicht so definieren. PoC sind nicht unbedingt Teil der afrikanischen Diaspora, ursprünglich ist der Begriff u.a. zur Solidarisierung mit Schwarzen Menschen entstanden. Schwarz und weiß sind dabei politische Begriffe. Es geht nicht um Hautfarben, sondern um die Benennung von Rassismus und den Machtverhältnissen in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. Inzwischen wird häufiger von BPoC (Black and People of Color) gesprochen, um Schwarze Menschen ausdrücklich zu nennen oder die Erweiterung BIPoC, die explizit auch indigene Menschen mit nennt.” (Quelle: NdM (Neue deutsche Medienmacher)-Glossar)
Angenommen Ä1 zum O3 21 UB Bielefeld Streiche Z.21-23 ab „es“ bis „müssen“ und füge ein „dass strukturelle Rahmenbedingungen vor Ort Einfluss auf die Anzahl der Mitglieder und damit auch auf die Diversität der Vorstände haben können. Dennoch muss überall dafür gekämpft werden, dass“.
Text des Beschlusses:

Anfang 2021 veröffentlichte Emilia Roig ihr Buch “Why we matter. Das Ende der Unterdrückung”, in dem sie die Bewusstwerdung von Privilegien dominanter gesellschaftlicher Gruppen wirbt und Perspektivwechsel einfordert. Auch wir haben uns schon mit den im Verband dominierenden weißen Strukturen auseinandergesetzt. „Raus aus Happyland“ – unter diesem Titel wurde im November 2020 auf dem Juso-Bundeskongress ein Antrag zur antirassistischen Arbeit beschlossen. Es ging vor allem um einen Anstoß der Debatte um Rassismus und seine Bekämpfung innerhalb des Verbands, „denn in unserer Gesellschaft sowie unserem Verband stehen wir gerade am Anfang einer aktiven Diskursverschiebung, in der BPoC nicht mehr hinnehmen werden, dass nur über sie und nicht mit ihnen gesprochen wird“. Daraufhin hat sich schon etwas getan: Online-Interviews, öffentliche Gesprächsrunden und Vernetzungstreffen. Um auf dem Weg „raus aus Happyland“ weiterzukommen, braucht es aber auch institutionelle Veränderung. BPoC müssen überall vertreten sein: auch (und erst recht) in Vorständen und Gremien. Es geht dabei um Repräsentation, aber vor allem um Teilhabe an Entscheidungen und den Einbezug verschiedener Perspektiven auf allen Ebenen. Was im November 2020 beschlossen wurde, möchten wir erneut unterstreichen und bekräftigen: Es reicht nicht, „BPoC sichtbarer zu machen. Sie müssen auch hinter den Kulissen mitarbeiten können. Nur so trägt man zu einer strukturellen Veränderung bei, die BPoC tatsächlich fördert“. BIPoC, das sind Black Indigenous and People of Color. Doch was bedeutet das? People of Color ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als weiß, deutsch und “westlich” gelesen werden und sich auch selbst nicht so definieren. PoC sind nicht unbedingt Teil der afrikanischen Diaspora, ursprünglich ist der Begriff u.a. zur Solidarisierung mit Schwarzen Menschen entstanden. Schwarz und weiß sind dabei politische Begriffe. Es geht nicht um Hautfarben, sondern um die Benennung von Rassismus und den Machtverhältnissen in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. Inzwischen wird häufiger von BPoC (Black and People of Color) gesprochen, um Schwarze Menschen ausdrücklich zu nennen oder die Erweiterung BIPoC, die explizit auch indigene Menschen mit nennt.” (Quelle: NdM (Neue deutsche Medienmacher)-Glossar)

Immer wieder wird deutlich wie wichtig Repräsentation ist. In NRW hat fast jede dritte Person einen interkulturellen Hintergrund bzw. hat fast jede dritte Person Migrationsgeschichte. Dieses Bild geben aber nicht nur unsere Stadträte und unser Landtag dürftig wieder, sondern auch die Vorstände in unserem Verband. Da besteht bei uns auf jeden Fall noch Entwicklungsbedarf. Es kann nicht sein, dass es bei uns immer noch rein weiße Vorstände gibt. Wir sehen, dass strukturelle Rahmenbedingungen vor Ort Einfluss auf die Anzahl der Mitglieder und damit auch auf die Diversität der Vorstände haben können. Dennoch muss überall dafür gekämpft werden, dass rein weiße Vorstände der Vergangenheit angehören.

Weiter wollen wir in unserem Verband zukünftig eine Debatte über Quoten für BPoC führen.

Aber nicht nur innerhalb der Jusos muss dieses Vorhaben bestrebt werden, wir tragen als Jusos auch eine Verantwortung, innerhalb der SPD für mehr Repräsentation von BIPoC zu sorgen.

Wir müssen uns unserer Verantwortung noch stärker bewusst werden und lernen wie wir dieser besser gerecht werden. Dafür muss Antirassismus eine weiterer Grundpfeiler unseres Verbands werden und wir müssen mehr antirassistische Bildungsarbeit in unserem Verband leisten.

Beschluss-PDF: